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3. August 2007: Restaurierung des Hydrokompressorturms beginnt

Die Sanierung des Hydrokompressorturms in Bad Grund steht unmittelbar bevor. Die Aufträge sind vergeben. Das berichtete Bürgermeister Harald Dietzmann dem SPD-Landtagskandidaten Karl Heinz Hausmann in einem Gespräch im Rathaus Windhausen. In dem Informationsgespräch wollte sich Hausmann einen Überblick über die aktuelle Situation in der Samtgemeinde verschaffen.
Der zum Bergwerksmuseum Bad Grund gehörende Hydrokompressorturm ist in Deutschland einmalig. In dem rund 40 Meter hohen Turm stand eine Wassersäule, die Luft zusammenpresste und so für Pressluft im Knesebeker Schacht sorgte. Inzwischen ist der Gitterturm des Museums stark vom Rost befallen. Ganze Teile der Konstruktion sind nicht mehr zur retten. Damit der Turm insgesamt erhalten bleibt, müssen etwa 300.000 Euro aufgewandt werden. Die Sanierung kann jetzt beginnen, berichtete Dietzmann dem Landtagskandidaten. Dank der Bundesmittel und Fördermittel der Denkmalpflege des Landes haben die Samtgemeinde und der Förderverein Bergbau- und Heimatmuseum Bad Grund nur einen verhältnismäßig geringen Teil dazu beizusteuern.
Ein weiteres Projekt diskutierten die beiden Gesprächspartner: den Bau des Höhlen- informations- zentrums. Dietzmann: Wir hoffen, dass das Licht dieses Leuchtturmprojektes auch auf Bad Grund fällt. So erhoffe sich die Iberger Tropfsteinhöhle eine Verdoppelung der Besucherzahlen. Mit Hausmann stimmte er darin überein, dass es die Aufgabe der Bergstadt sei, das Interesse der Besucher auch auf den Ort zu lenken. Touristischer Trubel allein bringe noch kein Geld in die Kassen der Bürger. Allerdings hätten die Betreiber von Hotels und Pensionen kaum finanziellen Spielraum, um ihr Angebot so zu verbessern, wie es der Gast erwarte. Die kommunalen Finanzen standen längere Zeit im Mittelpunkt des Gesprächs. Karl Heinz Hausmann erkundigte sich nach den konkreten Auswirkungen für Bad Grund aus dem kommunalen Finanzausgleich, lobte das Kreditmanagement für Kassenkredite im Landkreis und kritisierte die ungerechte Schlüsselzuweisungen des Landes an die Gemeinden, die den ländlichen Raum benachteilige. Es geht nicht an, dass ein Einwohner in der Großstadt wie Braunschweig mehr zählt als in Bad Grund, sagte er. Bürgermeister Dietzmann bestätigte, dass bei der Mittelzuweisung des Landes Einwohner in Orten mit mehr als 500.000 Einwohnern fast doppelt so hoch gewichtet werden wie Bürger in kleinen Orten. Trotzdem hätte die Samtgemeinde dank ihrer Konsolidierungspolitik einen ausgeglichenen Haushalt, wenn die Altlasten nicht wären. Alte Schulden belasteten die aktuellen Finanzen sehr. Den notwendigen Einsparungen sollte die Förderung von Vereinen und Verbänden nicht zum Opfer fallen, riet Hausmann. Er erinnerte an das Sportlehrermodell, das er sehr positiv beurteilte. Allerdings habe man den Vereinen zu wenig Eigenbeteiligung abverlangt. Denn wenn sich die Vereine finanziell deutlich beteiligen müssten, würden sie auch auf die Arbeit achten, die ihnen zugute kommen kann. Ebenso lobte er die Zusammenarbeit verschiedener Sportvereine, etwa im Jugendfußball. Wenn ein Verein Probleme bekomme, etwa wenn die Zahl der ganz jungen Mitglieder gering sei, müsse man sich mit Nachbarvereinen zusammentun, um mittelfristig das Problem der Altersstruktur der Bevölkerung in den Griff zu bekommen. Auch im Leichtathletikbereich beobachte er ähnliche Ansätze. Dieses Bestreben müsse es auch in anderen Vereinen geben, die nur überleben könnten, wenn sie mit ähnlichen Gruppierungen zusammenarbeiteten.

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