
10. Januar 2013: Region muss gemeinsame Ziele haben

"Ich bin begeistert von dem Museum", sagte Birgit Honé am Ende einer Kurzführung. Im Schnelldurchgang hatte Dr. Brigitte Moritz sie durch die Räume geleitet und einige Highlights erklärt. "Sie haben mich angefüttert. Ich werde auf jeden Fall im Sommer wiederkommen und mir dann mehr Zeit nehmen." Begleitet wurde die Besucherin aus Hannover von Karl Heinz Hausmann, dem amtierenden Landrat Klaus Liebig, Werner Pinkepank, Gunter Grimm und Barbara Rien.
Im anschließenden Gespräch erläuterte Liebing kurz die Baupläne des Museums, die im ersten Bauabschnitt 5,5 Millionen Euro kosten werden. Die Mittel brächten die EU, die Braunschweigische Kulturstiftung und der Landkreis Osterode auf. Anders als Ministerin Wanka (CDU) kürzlich berichtete, gebe es keinen Zuschuss des Landes.

"Niedersachsen geht auseinander", leitete Birgit Honé ihre Erklärungen zum Niedersachsenplan der SPD ein. Auf der einen Seite gebe es Wohnungsnot, in anderen Regionen wie hier im Südharz Wohnungsleerstände. Das sei nur eine Auswirkung des demografischen Wandels. "Wir wollen das Ruder herumreißen", sagte die ehemalige Regierungspräsidentin von Lüneburg. Deshalb werde man landkreisübergreifende Regionalkonferenzen einberufen, bei denen es darum gehe "vernetzt zu denken". Als Ansprechpartner in der Region werde es einen Landesbeauftragten geben, der die Ziele und Projekte koordinieren soll. Für das "Sofortprogramm" rechnet sie mit für bis sieben Jahren, das ganze Konzept sei auf 20 Jahre angelegt.
Da die EU-Mittel geringer werden, gehe es nun daran, sie zielgerichtet einzusetzen und nichts nebeneinander zu fördern. Ziel sei es, Südostniedersachsen "so zu stellen wie ein Ziel-I-Gebiet", bei dem man nicht die Hälfte gegenfinanzieren müsse, was die Kommunen oft gar nicht könnten. Das Land werde bei der Gegenfinanzierung der EU-Mittel mit 25 Prozent einspringen und zusätzlich, wenn nötig, günstige Kommunalkredite vergeben.

Beim Tourismus werde sie den "Premiumtourismus" fördern und kein Nacktrodeln. "Die Vier-Sterne-Hotels sind voll. Daran erkennt man, dass die Gäste höhere Ansprüche haben. Wir werden sie familienfreundlicher ausbauen", sagte Honé, die auch Mitglied im Senat des Landesrechnungshofes ist. Dabei werde man länderübergreifend denken müssen, also zusammen mit Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Der Tourismus im Harz reiche für eine wirtschaftliche Entwicklung aber nicht aus. Man werde zusätzlich auf naturwissenschaftliche Fachkräfte bauen. Dabei schienen ihr Bereiche wie Gesundheitswirtschaft, die Energiewende und das Metallrecycling besonders erfolgversprechend zu sein. Das werde man parallel entwickeln.
Doch eins machte sie auch klar: "Die Region muss gemeinsame Ziele haben." Es gehe nicht an, dass jede Partei und jede Interessensvertretung eigene Ziele verfolge. Am Beispiel Ostfriesland und dem Emsland zeigte sie, dass sich eine Region als Einheit darstellen müsse.
Karl Heinz Hausmann stimmte zu, dass sich der Harz bisher "selbst im Weg gestanden" habe und deshalb ein neues Denken beginnen müsse. Er erinnerte daran, dass es bei der Internetversorgung gerade in den Harzer Tälern immer noch weiße Flecken gebe. Ein schnelles Internet sei aber wichtig für eine Wirtschaftstruktur. Insgesamt sei die Region aber inzwischen "nicht schlecht versorgt".
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Der Südniedersachsenplan der SPD im Wortlaut | 491,0 KB |